Inhalt Segelgeschichten ----> Ein Urlaub an der Schlei

WIE ES BEGANN

Einen Urlaub an der Schlei hatten wir für die letzten Septemberwochen geplant. Die Sommerolympiade in Sidney sollte der sportliche Rahmen sein. Tja, und so ist es dann auch gewesen. Die ersten Tage war das Wetter in Karschau an der Schlei sehr stürmisch, und es regnete viel. So war es eine gute Tageseinteilung: vormittags fernsehen und an der Olympiade teilhaben, und nachmittags dann die nähere Umgebung erkunden, mit dem Auto natürlich. Kappeln, Massholm, Arnis... Wirklich schön ist es dort. Als dann das Wetter sich besserte, wurde aus dem geplanten Olympiade-Fernsehurlaub mehr und mehr ein toller Altweibersommer-Schlei-Ostsee-Urlaub. Besonders beeindruckten mich die vielen kleinen Städte mit Ihren Yachthäfen. Und wie sehr faszinierte mich mehr und mehr das Treiben rund um eben diese Segelyachten. Schon morgens früh nach dem Sonnenaufgang segelten die ersten Boote an unserem Ferienhaus an der Schlei vorbei. Richtung Westen, ich nehme an, daß Schleswig das Ziel war. Und nachmittags kam dann richtig viel Leben auf. Da wurde in beide Richtungen gesegelt. Es war richtig viel los auf dem Wasser: kleine Jollen, Katamarane, Motorboote, Segelyachten in allen Kategorien und ab und zu der Schaufelraddampfer, der so eine interressante Schaumkronenspur hinter sich her zieht. Dieser Anblick machte natürlich Lust auf mehr... Und so fuhren meine Frau und ich dann los und besuchten die Ostseestädte Eckernförde, Damp, Massholm und Flensburg. Wir verbrachten jedesmal viel Zeit in den Häfen bzw. an den Stränden. Und es wuchs immer mehr die Sehnsucht und der Wunsch: Einmal selbst eine Segelyacht besteigen und einfach so lossegeln. Dieser Gedanke festigte sich immer mehr und es war am Ende des Urlaubes klar: “Das werden wir in Angriff nehmen.” Schon in der 2. Urlaubswoche kaufte ich mir das Buch “Seemannschaft”, um schon mal Kontakt zur Materie Segeln aufzunehmen. Ich beschäftigte mich nun mehr mit diesem Buch als mit der wirklich schönen Schlei. Trotzdem haben wir natürlich nicht vergessen, uns die Praxis des “Landarztes Dr. Teschner” anzusehen und natürlich auch seine  Stammkneipe in “Dekelsen”. Letztendlich waren diese Fernsehserie und der Name Teschner (meine Frau ist eine geborene Teschner)ja ausschlaggebend für die Idee, einmal die Schlei zu besuchen. Wieder zurück in Göttingen fehlt mir natürlich das Wasser. Kiessee und Northeimer Seen sind kein ernsthafter Ersatz für die Ostsee. Aber selbst hier gibt es Segelcubs. Und so werde ich also den Winter nutzen, um mich in der Theorie des Segelns zu schulen um dann im nächsten Sommer den Segelschein zu machen. So also ist ein neues Ziel entstanden:

“Ich will segeln lernen!”

Göttingen, im Oktober 2000